Ursprünglich als Halloween-Vorlauf gedacht, kommt jetzt der zeitlose Süßigkeiten-Blog. Was naschen Hexen und Zauberer? Und was haben wir Muggel davon?
Ein Klopfen ließ die Tür des Schulleiterbüros in Hogwarts erzittern.
“Herein”, sagte Albus Dumbledore gut gelaunt.
Minerva McGonagall betrat den Raum, in den Armen einen Stapel wichtig aussehender Dokumente.
“Ah, Minerva. Sicher haben Sie-”
Albus stockte, als er beim Aufstehen eine silberne Schale mit seinen geliebten Süßigkeiten vom Schreibtisch fegte. Halb bestürzt, halb belustigt beobachtete er eine keifende Schar Lakritzschnapper, die sich über Minerva hermachte, an ihrem Umhang hinauf krabbelte, und die Dokumente verspeiste.
Albus zückte den Zauberstab. “Immobilus!” Die Schnarren erstarrten.
“Lecker, aber trickreich, die Kleinen.”, sagte Albus amüsiert. Minervas missbilligenden Blick falsch deutend fügte er hinzu: “Bedienen Sie sich ruhig!”
Die Süßigkeiten. In der magischen Welt gibt es eine scheinbar unendliche Anzahl von Ihnen. Von den allseits bekannten Bertie Botts Bohnen über Schokofrösche und Zuckerfederkiele bis hin zu Lakritzschnappern findet der Liebhaber alles, was das Herz begehrt.
So manchem mag es seltsam vorkommen, überhaupt etwas über das Thema Süßigkeiten zu schreiben; wenn man aber zum Beispiel einem Erstklässler in Hogwarts die Wahl lässt zwischen einem Vortrag über die Koboldaufstände und einer Aufzählung aller Zauberer von den Schokofroschkarten, so ist die Antwort wohl klar. Daher erfahrt ihr bei uns heute alles über die Süßigkeiten aus J.K. Rowlings Welt – und wie ihr vielleicht auch in unserer langweiligen Muggelwelt in deren magischen Genuss kommt!
Um euch von vornherein zu warnen: Einige dieser Süßigkeiten sind unglaublich eigensinnig und trickreich – Schneller als ihr gucken könnt, werdet ihr zum Kanarienvogel (die Dinger, die man essen sollte, wenn man Spaß daran hat, ein gefiederter gelber Krähhahn zu sein, nennen sich Kanariencremeschnitten). Ein Biss gewisser kleiner Lakritzschnapper (Nur im Film erwähnt) tut zwar nicht sehr weh, ist aber durchaus unangenehm, wenn man gerade vorhatte, hineinzubeißen, und wer einmal Säuredrops probiert hat, wird noch wochenlang lispeln, weil er ein Loch in der Zunge hat – ganz schön ätzend, die kleinen Biester.
Etwas harmloser sind Schokofrösche. Sie sehen aus wie echte kleine Frösche – schmecken aber zum Glück tatsächlich nach Schokolade. In jeder Schokofroschpackung ist eine Karte enthalten, auf der ein berühmter Zauberer oder eine berühmte Hexe vorgestellt wird, zum Beispiel Albus Dumbledore (nebenbei erwähnt: Nicholas Flamel), wie Harry auf seiner ersten Fahrt nach Hogwarts feststellt – wer hätte gedacht, dass er das Rätsel um den Stein der Weisen mithilfe von Süßigkeiten lösen würde!
Aber neben den lebendigen oder trickreichen Süßigkeiten gibt es natürlich auch noch ganz „normale“ Leckereien. Zuckerfederkiele, Kürbispastete und Lakritz-Zauberstäbe sind Dinge, die man sich vielleicht auch in unserer Muggelwelt vorstellen könnte. Tatsächlich gibt es sogar auch für uns Muggel die „interessanten“ Bertie Botts Bohnen jeder Geschmacksrichtung zu kaufen; nicht in jeder Geschmacksrichtung (z. B. Ohrenschmalz, wie uns Professor Dumbledore freundlicherweise mitteilte), sondern in etwas abgeschwächter Form – mal ehrlich, wer würde so was sonst essen, außer als Mutprobe oder Experiment? – aber auch Erdbeere und Zitrone haben ihren Reiz.
Apropos Zitrone: Was wäre nur Albus Dumbledore ohne seine Zitronenbrausebonbons? Sein Passwort ist für gewöhnlich eine Süßigkeit, unter anderem ist der Schulleiter verrückt nach der kleinen Muggelsüßigkeit – für Minerva McGonagall leider nicht ganz nachvollziehbar. Bleibt die Frage, ob das Passwort „Kakerlakenschwarm“ bloß ein Scherz war oder ernst gemeint, denn die getrockneten Kakerlaken schmecken angeblich (und ziemlich wahrscheinlich wirklich) absolut abscheulich. Allerdings hatte Dumbledore ja schon immer einige interessante Eigenheiten.
Wovor sich besonders Lehrer in Acht nehmen sollten, sind eine besondere Süßigkeitengruppe, die Nasch-und-Schwänz-Leckereien, erfunden und getestet von und an den Weasley-Zwillingen Fred und George. Nasblutnougat, Kollapskekse, Kotzpastillen und Fieberfondant – recht nützlich, wenn man aus dem Unterricht verschwinden muss, weil man kurz vorm Einschlafen ist, oder um anderen eins auszuwischen. Raus aus der Klasse, das Gegenmittel schlucken und der Tag ist frei!
Wie schade nur, dass die meisten dieser Süßigkeiten für immer in unserer Fantasie bleiben. Wenigstens ihre Nachbildungen aber sind inzwischen zu kaufen – „zischende Zauberdrops“, ob wir damit wohl auch einen Moment über dem Boden fliegen können? Säuredrops werden uns wohl kaum ein Loch in die Zunge ätzen. Aber: „Wer könnte zu einem guten Toffee schon nein sagen?“