Mögen Sie dieses Harrypotter? Gut, ich auch nicht. Hier sind Sie richtig.
Stand ich gestern in der Schlange und jemand meinte tatsächlich, mir von hinten sagen zu müssen: "Hey, Sie Muggel, gehen Sie mal aus dem Weg!" Diese Jugendsprache heutzutage. Kein Wunder, dass die Kommunikation zwischen unseren Generationen nicht mehr funktioniert. Die reden im Moment ja nur noch von helfenden Elfen und flotten Federn – verrückt, alle miteinander!
Sie haben keine Ahnung, wovon ich hier rede? Dann passen Sie mal auf: Sechzehn Jahre ist das jetzt her. Damals erschien der erste Band einer Romanreihe über so einen aufgeblasenen Zauberlehrling, der sich in einen Vampir verliebt. Ach ne, da bringe ich was durcheinander. Egal. Zauberlehrling jedenfalls. Der tat ganz überrascht, dass er ein Zauberer war, und ging dann durch einen magischen Schrank zu einer Schule mit einem komischen Schulleiter-Opa und diversen anderen Leuten. Ziemlich krank, sage ich Ihnen. Danach erschienen noch haufenweise andere Bücher und Filme über diesen Potter und seine Freunde. Komischerweise nicht die gleich Anzahl. Die müssen auch ein bisschen dumm gewesen sein. Die Autorin, Bowling oder so, schien den Hals nicht voll zu kriegen. Der arme Potter wurde sieben Bücher lang von immer böseren und nasenloseren Feinden überrannt. Aber Bowling hatte sich das klug ausgedacht: Die tollen, netten Personen überleben natürlich alle so lange wie möglich, damit die Leser auch ja nicht abspringen, ehe sie erst im letzten Band gekillt werden wie die Mücken in der Insektenlampe. Und den Leuten hat das alles auch noch gefallen. Jedes Buch und jeder Film war ein Riesenerfolg. Bei einer Wahl zum Bundespräsidenten würde Potter höhere Stimmanteile erhalten als Kim Jong Un bei der letzten Nordkorea-Wahl. Nordkorea-Wahl? Stimmt, die haben ja gar keine Wahlen. Genau wie ich keine Wahl habe, von diesem Potter-Mist verschont zu bleiben! Er ist überall! Wie eine Wespenplage! Vor allem die jüngeren Leute, aber selbst einige in meinem Alter stehen total darauf! Ein paar sind sogar so schräg drauf, dass sie die Geschichten mit in ihren Alltag nehmen, wo sie dann andere als Muggel beschimpfen, in Potter-Foren eintreten oder gar zu Bahnhöfen pilgern, um einen magischen ICE zur Zauberschule zu erwischen. Verrückt, allesamt!
Und eins sage ich Ihnen: Sollte mir jemals wieder einer von diesen – diesen ... Muggelsagern über den Weg laufen, werde ich persönlich dafür sorgen, dass er von dieser Schule da fliegt. Ja, das auch noch, stellen Sie sich das mal vor! Die haben echt mehr Angst davor, von der Schule zu fliegen, als dass irgendein komischer Typ, der – Ja genau, ich glaube, er ist aus einem Tagebuch geklettert – geeeenau. – ihnen sein Abra Kadabra auf den Hals hetzt! Hex hex und so. Simsalabim Sabrina? Völlig verdorben, das Pack! Sie können mir jetzt erzählen, dass wir alle in unserer Jugend keinen Deut besser waren. Aber mal ehrlich: WIR sind keinen Krorkfutzen hinterher gejagt, nur um sie dann kaputt zu machen.
Wie dem auch sei, ich für meinen Teil werde mich in Zukunft von diesem magischen Unfug so weit wie möglich fernhalten, denn mit so etwas will ich nichts zu tun haben.
Herzlichst,
Ihr Albus D. (der garantiert kein komischer Schulleiter-Opa an einer Zauberschule ist).